Strom- und Heizkosten sparen: die besten Tipps & Tricks im Überblick

Energiesparen war schon immer wichtig – der Umwelt, aber auch dem eigenen Geldbeutel zuliebe. Angesichts extrem steigender Energiepreise kommt es jetzt jedoch auf jede Kilowattstunde an, und zwar sowohl beim Heizen als auch in Bezug auf den Stromverbrauch. Wer effektiv Strom und Geld sparen möchte, findet nachfolgend die besten Energiespartipps.

Tipp 1: Lüftungsverhalten anpassen

Nicht nur durch das Herunterdrehen des Heizungsthermostats lässt sich jede Menge Geld sparen, auch die Art des Lüftens spielt eine große Rolle. Während Fenster in Kippstellung in der warmen Jahreszeit kein Problem darstellen, führen sie im Winter lediglich zum Wärmeverlust, nicht jedoch zu einem vollständigen Luftaustausch. Und gerade der ist wichtig, um feuchte Luft nach draußen zu befördern und Schimmel vorzubeugen.

Tipp : Ein Feuchtigkeitsmessgerät (Hygrometer) ist bereits für ein paar Euro erhältlich und dabei äußerst nützlich. Es gibt den Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft in Prozent an und zeigt den Bewohnern so, wann es Zeit zum Lüften ist.

Für einen vollständigen Luftaustausch empfiehlt sich mehrmals tägliches Stoßlüften, das heißt: möglichst alle Fenster weit öffnen und für mehrere Minuten geöffnet lassen. Dabei die Heizungsthermostate herunterdrehen, damit die Heizkörper nicht gegen die Zugluft arbeiten. Angst vor einer Auskühlung der Wohnräume muss niemand haben: Die Wärme ist in den Wänden, Möbeln und Bodenbelägen gespeichert, sodass die Raumluft nach einer Lüftungszeit von wenigen Minuten schnell wieder die ursprüngliche Temperatur erreicht.

Info: Empfohlene Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen: Die allgemeine Empfehlung lautet: Bei einer Raumtemperatur von 20 Grad Celsius sollte die Luftfeuchtigkeit 40 bis 60 Prozent betragen.

Wer Wäsche in der Wohnung trocknet, muss ausreichend heizen, denn warme Luft speichert mehr Feuchtigkeit als kalte. Gleichzeitig ist häufigeres Lüften erforderlich, um die feuchte Luft in regelmäßigen Abständen nach draußen zu befördern. Besteht keine Möglichkeit, die Wäsche im Freien oder auf dem Dachboden zu trocknen, kann ein energieeffizienter Wärmepumpentrockner in den Wintermonaten die bessere Alternative sein.

Eine Glühlampe liegt am Boden
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Tipp 2: Thermostate austauschen

Ein Thermostat ist ein effektiver und kostengünstiger Energiesparhelfer. Es regelt die Öffnung des Heizkörperventils in Abhängigkeit von der Raumtemperatur. Bei Standard-Thermostaten gilt: Stufe 1 entspricht einer Temperatur von 12 Grad, bei Stufe 5 öffnet das Thermostat das Ventil so lange, bis eine Temperatur von 28 Grad erreicht wird.

Hinweis: Jedes Grad weniger spart im Schnitt sechs Prozent Energie. Doch Vorsicht: Bei einer Raumtemperatur von weniger als 16 Grad steigt das Schimmelrisiko.

Das manuelle Standard-Thermostat lässt sich mit wenigen Handgriffen gegen ein programmierbares Thermostat austauschen. Hier stellt der Nutzer dann einfach die gewünschte Temperatur ein, damit das Heizkörperventil automatisch und ohne Drehen gesteuert wird. Einige Modelle verfügen über einen integrierten Timer – der Nutzer kann also exakt einstellen, zu welchen Uhrzeiten die Räume auf welche Temperatur beheizt werden sollen. Im Zusammenhang mit Heizungsthermostaten gelten außerdem folgenden Tipps:

  • Bei mehreren Thermostaten im Raum sollten alle auf die gleiche Temperatur eingestellt sein.
  • Nachts, vor dem Verlassen der Wohnung und beim Lüften die Thermostate herunterdrehen.
  • Thermostate arbeiten nur dann korrekt, wenn sie nicht von Möbeln oder Vorhängen verdeckt sind.
  • Luft in den Heizkörpern beeinträchtigt die Funktionsweise der Heizung und des Thermostats. Heizkörper daher regelmäßig entlüften lassen!

Tipp 3: Energieversorger wechseln

Ob sich ein Wechsel des Energieversorgers lohnt, hängt immer vom Einzelfall ab. Bei einem verhältnismäßig günstigen Bestandstarif ist ein Wechsel nicht empfehlenswert – selbst bei einer Preiserhöhung sollten Verbraucher hier nicht vorschnell kündigen, sondern zunächst alle Optionen abwägen. Wer einen neuen Vertrag abschließt, wählt bei einem einigermaßen attraktiven Angebot am besten eine längere Laufzeit von einem oder zwei Jahren. In allen anderen Fällen sollte die Vertragslaufzeit eher kurz bemessen sein, um bei Bedarf doch wieder kündigen zu können.

Darüber hinaus gilt:

  • Vorsicht bei Vergleichsportalen! Die Preise sind hier nicht immer auf dem aktuellen Stand, Grundversorger werden oft gar nicht gelistet.
  • Vorsicht bei Bonustarifen! Im zweiten Vertragsjahr steigen die Preise oft deutlich an.
  • Vorsicht bei Online-Tarifen! Diese sind zwar meist günstiger, häufig gibt es jedoch noch nicht einmal eine Telefon-Hotline. Die Kommunikation mit dem Anbieter findet also ausschließlich per E-Mail statt.

Tipp 4: beim Kochen Energie sparen

Wer täglich kocht oder backt, verbraucht jede Menge Strom. Hier kommt es natürlich immer auch darauf an, um was für einen Herd es sich handelt: Elektroherde mit Kochplatten verbrauchen am meisten Energie, Herde mit Ceranfeld sind bereits etwas stromsparender. Am günstigsten lassen sich Mahlzeiten mit einem Induktionskochfeld zubereiten – der Austausch eines alten Gerätes gegen ein neues lohnt sich allerdings nur dann, wenn häufig aufwendige Mahlzeiten für mehrere Personen zubereitet werden. Ansonsten ist es ratsam, die eigenen Kochgewohnheiten zu überdenken und anzupassen. Folgende Tipps sind dabei nützlich:

  • Nudelwasser erst im Wasserkocher erhitzen und dann in den Topf geben.
  • Wann immer möglich, Gerichte in der Mikrowelle statt auf der Herdplatte erwärmen.
  • Kleine Geräte immer den großen vorziehen. Zum Beispiel: Eier im Eierkocher kochen statt im Topf auf dem Herd.
  • Töpfe immer passend zur Kochstelle wählen und Deckel benutzen.
  • Häufiger One-Pot-Gerichte kochen, bei der nur ein Topf und somit nur eine Kochplatte genutzt wird.
  • Falls möglich, Herd frühzeitig herunterschalten und Restwärme nutzen.

Und nach dem Kochen gilt: Das Spülen des Geschirrs im Geschirrspüler ist energieeffizienter als das Spülen per Hand – und zwar sowohl in Bezug auf den Strom- als auch auf den Wasserverbrauch. Die Größe des Geschirrspülers muss allerdings zur Haushaltsgröße passen und die Maschine sollte stets nur voll beladen laufen.

Tipp 5: beim Waschen Energie sparen

Waschmaschinen zählen zu den größten Stromfressern im Haushalt – mit den richtigen Tipps lässt sich jedoch auch hier jede Menge Geld sparen. Dank moderner und leistungsstarker Waschmittel wird die Wäsche auch bei niedrigen Temperaturen von 30 oder 40 Grad sauber. Damit sich in der Maschine keine Bakterien ansiedeln, sollte alle vier bis sechs Wochen aber dennoch ein 60- oder 90-Grad-Waschgang durchlaufen.

Was bringt der ECO-Modus?

Die meisten Waschmaschinen verfügen über einen sogenannten ECO-Modus. Insbesondere bei hohen Waschtemperaturen ist hier eine Ersparnis möglich. Denn: Waschmaschinen verwenden die meiste Energie für das Erhitzen des Wassers. Im ECO-Modus wird das Wasser seltener ausgetauscht, dafür weicht die Wäsche länger ein. ECO-Waschgänge nehmen daher in der Regel wesentlich mehr Zeit in Anspruch. Bei niedrigen Waschtemperaturen lohnt sich der ECO-Modus nur bedingt, denn eine längere Laufzeit geht zwangsläufig mit einem höheren Stromverbrauch einher.

Waschmittel richtig dosieren!

Beim Wäschewaschen kommt es außerdem auf die richtige Dosierung des Waschmittels an. Wer zu viel verwendet, riskiert eine zu starke Schaumbildung. Die Waschmaschine erkennt das und wirkt dem durch wiederholte Spülgänge entgegen – und dies verbraucht mehr Energie als nötig.

Wäschetrockner – ja oder nein?

Ein Wäschetrockner sollte – wenn überhaupt – nur im Winter zum Einsatz kommen. Das Trocknen an der frischen Luft funktioniert gänzlich ohne Energieverbrauch, ist aber nicht immer möglich. Wer auf einen Trockner nicht verzichten kann, bevorzugt am besten einen stromsparenden Wärmepumpentrockner, denn dieser trocknet die Wäsche bis zu 70 Prozent sparsamer als ein klassischer Kondenstrockner. In jedem Fall gilt: Das Trocknen der Wäsche im Wärmepumpentrockner ist dem Trocknen auf einem Wäscheständer in der Wohnung vorzuziehen. Wäsche, die in der Wohnung trocknet, senkt die Raumtemperatur, sodass mehr geheizt werden muss. Gleichzeitig steigt das Schimmelrisiko.

Weitere Energiespartipps im Überblick

Die Möglichkeiten, im Haushalt Energie zu sparen, sind vielfältig. Neben den genannten Tipps kann auch die Beherzigung folgender Hinweise die Strom- beziehungsweise Heizkosten senken:

  • Undichte Fenster und Türen mit Abdichtband aus Schaumstoff abdichten. Eventuell zusätzlich Zugluftstopper nutzen.
  • Haben die Fenster zu viel Spiel, die Scharniere von einem Schreiner neu einstellen lassen.
  • Das Gefrierfach regelmäßig abtauen – dicke Eisschichten treiben den Stromverbrauch in die Höhe.
  • Thermorollos und Thermovorhänge tragen zum Wärmeerhalt in den Wohnräumen bei.

Fazit

Ganz ohne Strom und Heizenergie kommt niemand aus – wer das eigene Verhalten überdenkt und die ein oder andere Anpassung vornimmt, kann seinen Energieverbrauch jedoch deutlich verringern und so die Kostenlast durch gestiegene Energiepreise senken.

Quellen: