Reifenwechsel leicht gemacht: Das müssen Autofahrer wissen

Bei den meisten Autobesitzern steht er zweimal jährlich an: Der Reifenwechsel. Wer nicht mit Allwetterreifen unterwegs ist, wird im Spätherbst vor dem ersten Schneefall die Sommerreifen gegen Winterreifen eintauschen. Die Montage kann in einer Werkstatt durchgeführt werden. Günstiger wird es, wenn der Reifenwechsel am Auto zu Hause vorgenommen wird. Hier erfahren Sie, welche Unterschiede es zwischen den verschiedenen Reifen gibt und welche Kosten bei einem Reifenwechsel entstehen. Da weder der Reifenwechsel in der Werkstatt, noch der Kauf neuer Reifen oder der Wechsel in einer eigenen Werkstatt kostengünstig sind, gibt es zum Abschluss noch Finanzierungstipps.

Die Unterschiede der Reifen

Welche Besonderheiten sind beim Reifenwechsel zu berücksichtigen?

Die erste Frage, die sich viele Fahrer und Fahrerinnen stellen, ist sinnvoll:

Wo genau liegen die Unterschiede zwischen Allwetterreifen und Winterreifen?

Allwetterreifen werden von den Herstellern damit beworben, den Winterreifen ebenbürtig und bei allen Wetterbedingungen einsatzfähig zu sein. Aus gesetzlicher Sicht ist das korrekt, die Ganzjahres- oder Allwetterreifen sind auch im Winter zulässig. Reifen, die im Winter genutzt werden dürfen, haben das Zeichen M+S, kurz für Matsch und Schnee. Seit Januar 2018 wird dieses Kürzel durch eine Schneeflocke ersetzt.

 

auf einem Schild steht: Winterreifen
Bei den meisten Autobesitzern steht er zweimal jährlich an: Der Reifenwechsel. Wer nicht mit Allwetterreifen unterwegs ist, wird im Spätherbst vor dem ersten Schneefall die Sommerreifen gegen Winterreifen eintauschen.

Qualitativ gibt es Unterschiede:

  • Winterreifen: Die Reifen werden aus einer weichen Gummimischung hergestellt, die auch bei niedrigen Temperaturen noch elastisch bleibt. Das ist wichtig, denn nur weiche, elastische Reifen bieten bei Minusgraden Fahrstabilität und kurze Bremswege. Außerdem haben die Winterreifen zahlreiche kleine Lamellen, die bei Schnee und Eis für den nötigen Grip sorgen. Diese Lamellen bestehen aus kleinen Einschnitten in den Profilblöcken und halten das Fahrzeug sicher auf der Fahrbahn.
  • Sommerreifen: Diese Reifen werden in der Regel bei höheren Temperaturen genutzt. Die starke Sonneneinstrahlung im Sommer sorgt dafür, dass sich die Fahrbahndecke aufheizt. Eine weiche Gummimischung würde durch die hohen Temperaturen noch weicher sein und das Fahrgefühl beeinträchtigen, indem die Reifen auf der Straße klebend wirken. Um das zu verhindern, werden Sommerreifen aus einer härteren Gummimischung gefertigt, die bei hohen Temperaturen elastisch bleibt. Die Laufflächen der Sommerreifen sind außerdem für Aquaplaning optimiert. Sie bieten bei größeren Wasseransammlungen höchste Sicherheit. Bei Eis und Schnee versagen sie.
  • Allwetterreifen: Die Ganzjahresreifen sind ein Kompromiss zwischen diesen beiden Reifenarten. Sie sind so gestaltet, dass sie sowohl im Winter als auch im Sommer genutzt werden können. Die mögliche Nutzung weicht jedoch von deneiner optimalen Sicherheitsanforderungen ab. Die Fahrstabilität der Allwetterprofile lässt im Winter nach, das Handling ist eher schlecht und die Bremswege werden länger. Der ADAC testete bereits 2010 Allwetterreifen unter Winterbedingungen. Alle getesteten Modelle erhielten bestenfalls eine ausreichende Bewertung, im Vergleich zu den wesentlich besser abschneidenden Winterreifen.

Auch bei den Ventilen gibt es Unterschiede

Im Regelfall werden bei einem Reifenwechsel Gummiventile eingesetzt. Wer die Alufelgen seines Autos ästhetisch aufwerten möchte, greift jedoch besser auf Ventile aus Metall zurück. Darüber hinaus sind Metallventile bei hohem Reifendruck dichter und sind stabiler. Zu beachten gilt, dass sie nicht mit der Bordsteinkante in Berührung kommen sollten, da sie dabei leicht brechen können.

Erweist sich die Entscheidungsfindung als komplex, kann die Kostenintensität eine zentrale Rolle spielen. Metallventile sind deutlich kostspieliger.

Auch bei eingebautem RDKS-System wird der Reifenwechsel teurer, das neue Reifen zunächst angelernt werden müssen. Jeder Eingriff am Reifen kann zu einem Verschleiß des Sensors führen, sodass von der Selbstmontage abzuraten ist.

Es ist möglich, Reifen aus der letzten oder vorletzten Saison zu nutzen, solange sie den gesetzlichen Vorschriften entsprechen.

Laut Rechtsnorm sind folgende Anforderungen zu gewährleisten:

  • 3 Millimeter Profil oder mehr
  • Der Jahreszeit entsprechende Reifenmodelle
  • Angemessener Reifendruck

Optimale Fahreigenschaften und hohe Sicherheit sind nur gewährleistet, wenn alle am Fahrzeug befestigten Reifen gleichmäßig weit abgefahren oder neu sind. Bei guter Produktqualität und seriösem Fahrstil können die Sommer- und Winterreifen mehrere Jahre genutzt werden.

Was ist der Unterschied zwischen einem Rad- und Reifenwechsel?

Wird ein Wechsel der Sommer- oder Winterreifen vorgenommen, handelt es sich in den meisten Fällen um einen Radwechsel. Gewechselt werden nicht nur der Reifen (die weichen Gummiteile), sondern Reifen und Felgen. Im allgemeinen Sprachgebrauch meint Reifen- und Radwechsel folglich das Gleiche. Verlangt der Kunde einen Reifenwechsel, so ist das Aufziehen neuer Gummiteile auf die Felge gemeint. Und das ist zeitaufwendiger und kostenintensiver als ein Radwechsel. Ein Radwechsel ist für 40 Euro für alle vier Räder leicht möglich, solange die Räder nicht neu gekauft werden. Wie teuer der Reifenwechsel wird, hängt von der RDKS-Technik, der Art der Felgen und dem damit verbundenen Arbeitsaufwand ab.

Die Kosten des Reifenwechsels

Welche Preisunterschiede gibt es hinsichtlich der Qualität beim Reifenwechsel?

Alufelgen sind kostenintensiver als Stahlfelgen, sind empfindlicher und müssen daher öfter ersetzt oder repariert werden. Die Breite und Größe der Reifen hat ebenso einen Einfluss auf die Kosten des Reifenwechsels wie die Frage, ob eigene Reifen mitgebracht werden oder diese zusätzlich käuflich erworben werden müssen.

Der Reifenwechsel in der Werkstatt – Vorteile, Nachteile und Kostenunterschiede

Ein Reifenwechsel in der Werkstatt ist grundsätzlich bequem. Eine Werkstatt verfügt über das nötige Know-How, kann mit der Technik professionell umgehen und die neuen oder alten Reifen sicher und gesetzeskonform montieren. Reifenwechsel erfolgen in der Werkstatt für 20 bis 40 Euro und sind somit nicht allzu kostenintensiv. Werden neue Reifen benötigt, kommt es aufgrund stark ausgeprägter Preisspannen zu erheblichen Unterschieden.

Es empfiehlt sich, zwei bis drei Kostenvoranschläge anfertigen zu lassen, um einen günstigen Anbieter in der hiesigen Umgebung zu finden. Oft kann ein Preisnachlass ausgehandelt oder die Entsorgung der alten Reifen übernommen werden. Ob es günstiger ist, die Reifen in der Werkstatt zu kaufen, aber selber aufzuziehen, ist nicht sicher. Meist ist der Wechsel samt Kauf für eine günstige Summe zu haben. Nutzt man die Zeit, um selbst zu arbeiten, verdient man mehr als man anders einsparen könnte.

Reifenwechsel selbst gemacht

Ein Reifenwechsel kann von zu Hause aus selbst vorgenommen werden. Dazu wird Werkzeug benötigt, eine Arbeitsbühne oder ein Wagenheber sowie das nötige technische Wissen und ausreichend körperliche Kraft. Bei Fahrzeugen ohne RDKS-System ist der Reifenwechsel einfach durchzuführen. Allerdings lohnt die Anschaffung des Werkzeugs und Geräts nur, wenn der Wechsel mehrere Jahre konsequent selbst durchgeführt wird. Ein qualitativer Wagenheber kostet etwa 80 Euro. Unter Umständen ist die Werkstatt also günstiger.

So wird der Reifen gewechselt:

  • Fahrzeug auf ebenem Grund ohne Gefälle parken, Handbremse anziehen, ersten Gang einlegen
  • Radmuttern über Kreuz lösen und mit dem Wagenheber hochbocken. Anleitung des Autoherstellers beachten! Zwei bis drei Zentimeter Bodenfreiheit sind gut
  • Jetzt werden die Radmuttern herausgedreht. Der Reifen wird vorsichtig abgenommen und darf nicht herunterfallen
  • Reifen säubern und Position am Wagen mit Kreide vermerken, damit der Reifen beim nächsten Wechsel an der gleichen Stelle wieder montiert werden kann
  • Neues Rad aufsetzen, so dass die Löcher in der Felge mit denen der Radaufhängung übereinstimmen. Radmuttern nach dem Kreuzverfahren festdrehen
  • Wagen herunterlassen, Muttern nachziehen, nächsten Reifen wechseln. Wenn alle vier Reifen gewechselt sind, wird der Druck kontrolliert

Tipps zum kostengünstigen Reifenwechsel

Wer die Kosten für den Reifenwechsel niedrig halten will, schaut selbst nach, ob neue Reifen nötig sind oder die alten es noch tun. Außerdem lohnt es, nach saisonalen Aktionspreisen Ausschau zu halten: Reifen plus Reifenwechsel kann so kostengünstig sein. Wichtig ist, ob es sich um einen Paketpreis handelt oder versteckte Kosten hinzukommen.

Reifenwechsel kosteneffizient finanzieren

Ein Reifenwechsel ohne neue Reifen ist nicht so kostenintensiv. Im Normalfall führt das nicht zu finanziellen Schwierigkeiten. Kommen neue Reifen hinzu, kann es teurer werden. Viele Werkstätten bieten Finanzierungsmöglichkeiten an, die in einigen Fällen lohnenswert sind.

Finanzielle Engpässe beim Reifenwechsel? Der Minikredit hilft

Ebenso wie bei der Finanzierung des Führerscheins, kann der Reifenwechsel nicht immer vom Monatsgehalt finanziert werden, hilft ein Vexcash-Schnellkredit. Kredite im niedrigen dreistelligen Bereich mit einer kurzen Laufzeit und günstigen Konditionen sind optimal, um kurzfristige Engpässe zu überbrücken. Laufzeit und Auszahlungsgeschwindigkeit des Schnellkredits können bei Bedarf angepasst werden.