Mein Haushaltsbudget – Mit neun Schritten ein Haushaltsbuch führen und ersehnte Ziele erreichen

Kaffee to go am Morgen, Süßigkeiten für die Kinder, Getränke und Popcorn im Kino, Technik, Kabel, Handys, Kosmetik, Urlaubsreise, Autoreparatur – und das Budget ist strapaziert oder überstrapaziert? Ihr Geld verlässt schnell den Geldbeutel und es ist unklar wohin? Geben Sie mehr aus als Sie einnehmen? Und wie können Sie das verändern? Mit dem Führen eines Haushaltsbuches kommen Sie Ihren Zielen näher!

Ein Haushaltsbuch zu führen hilft den Wegen des Geldes in Ihrem Haushalt auf die Schliche zu kommen. Das kostet zwar zuerst Zeit, doch dann können Ziele erreicht werden. Das Geld fehlt für den Segelschein? Ständig im Dispositionskredit? Mit dem Führen eines Haushaltsbuches können Sie erkennen, welche Prioritäten Sie bisher gesetzt haben und diese überprüfen. Dann haben Sie die Freiheit, neue oder Ihnen tatsächlich wichtige Ziele umzusetzen.

eine Frau schreibt in ein Buch
Ein Haushaltsbuch führen – Ziele erreichen

Der Segelschein wird durch Sparen endlich Realität oder eine längere Reise wird möglich. Vielleicht möchten Sie auch Ihren Dispokredit nicht mehr nutzen oder Schulden minimieren. Dabei hilft ein Überblick zu Ihrem persönlichen Haushaltsbudget.

So können Sie sich motivieren – Vorteile zum Führen eines Haushaltsbuches

  • Überblick gewinnen
  • Kosten einsparen
  • Ziele erreichen
  • Konsumgewohnheiten erkennen
  • Kontrolle über Ausgaben gewinnen
  • Sparen lernen
  • Veränderungen brauchen Fakten
  • Geld ausgeben für das, was sie wirklich wollen
  • durch gutes Beobachten mehr Geld behalten
  • „geheime Geldfresser“ identifizieren
  • Grundlage für finanziellen Erfolg schaffen

(Vermeintliche) Nachteile

  • Investition von Zeit
  • Disziplin im Alltag aufbringen

Mögliche Ziele

  • Sparen für die Erfüllung eines lang ersehnten Wunsches
  • Schulden abbauen
  • Ausgabenfallen im Alltag erkennen
  • Finanzielles Polster schaffen

Drei Tipps zur Umsetzung

  • Ziele aufschreiben
  • eine einfache Methode auswählen
  • sechs bis acht Wochen durchhalten

Neun Schritte zu Ihren Zielen

  1. Formulieren Sie Ihre Ziele
  2. Entscheiden Sie sich für ein Haushaltsbuch (handgeschrieben, am Computer …)
  3. Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Einnahmen – Tipp: Kostenplan für Selbständige
  4. Teilen Sie ihr Budget in fixe und variable Kosten ein
  5. Finden Sie für sich passende Kategorien
  6. Halten Sie durch
  7. Werten Sie aus
  8. Ziehen Sie Konsequenzen
  9. Freuen und belohnen Sie sich

1. Formulieren Sie Ihre Ziele

Zu Beginn ist es sinnvoll Ihre persönlichen Ziele zum Führen eines Haushaltsbuches schriftlich festzuhalten. So können Sie sich in Zeiten fehlender Motivation zum Durchhalten animieren.

2. Entscheiden Sie sich für ein Haushaltsbuch (handgeschrieben, am Computer …)

Handgeschriebene Haushaltsbücher

Vorteile: Für Menschen, die viel am Computer arbeiten, kann das Führen eines handgeschriebenen Haushaltsbuches  angenehm sein. Es kann auch immer dabei sein und benötigt keinen Computer. Zudem lässt es sich kreativ und ansprechend gestalten. Es kann auffällig in der Wohnung platziert werden, um sich daran zu erinnern.

Nachteile: Das Zusammenrechnen erfolgt in Eigenarbeit im Kopf oder mit dem Taschenrechner. Das ist fehleranfälliger als ein Computerprogramm.

Computerprogramme

Computerprogramme sind meist umfangreicher als es nötig ist, um ein Haushaltsbuch zu führen. Wer daran Freude hat, für den ist das eine gute Motivation.

Nachteil: Zum Führen des Haushaltsbuches sind Sie auf einen Computer angewiesen.

Online Tools

Sie können sich zeit- und ortsunabhängig anmelden und Ihr Haushaltsbuch führen. Viele Tools sind kostenfrei.

Unklar ist, wie die Datensicherheit gewährleistet ist. Zudem brauchen Sie einen Internetzugang.

Apps

Die Auswahl an Apps zu dem Thema ist groß. Das kann eine Weile dauern, bis Sie eine für Sie passende App gefunden haben. Zudem haben Apps meist viele Zusatzfunktionen, die auch zur Ablenkung vom eigentlichen Vorhaben führen können. Sie brauchen zudem genug Speicherplatz , um mit der App gut arbeiten zu können.

Auch bei der Nutzung von Apps ist der Umgang mit Ihren Daten unsicher.

Tabellenkalkulation

Mit beispielsweise Excel oder Numbers können Sie Ihre Daten eintragen und es sich so einrichten, wie Sie es brauchen. Die Tabellen können Sie individuell gestalten. Die Daten sind in Ihren Händen. Dazu brauchen Sie eine Affinität zu den Programmen und ein Wissen zur Anwendung.

Kostenfreie Tabellen im Internet

Wenn Sie kein Programm zur Tabellenkalkulation besitzen, finden Sie im Internet viele Tabellen, die Sie sich kostenfrei herunterladen können.

3. Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Einnahmen

Die Einnahmen variieren je nach Ihrer beruflichen Tätigkeit.

Wenn Sie ausschließlich im Angestelltenverhältnis arbeiten, brauchen Sie nur Ihren Gehaltsnachweis. Bei Mieteinnahmen oder Kindern im Haushalt mit Kindergeld addieren Sie diese Einnahmequellen hinzu. Als Selbständiger brauchen Sie einen Durchschnittswert, um eine gute Grundlage der Einnahmenseite zu haben. Hier haben Sie dann auch andere Ausgaben für Krankenversicherungen, Altersvorsorge und eventuelle Berufsunfähigkeitsversicherungen. Diese Ergebnisse fügen Sie dann in Ihr Haushaltsbuch ein.

Tipp: Kostenplan für Selbständige

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie stellt mehrere Checklisten und Informationsmaterialien für Selbständige kostenfrei zur Verfügung. Der Kostenplan kann Ihnen helfen, einen realistischen Überblick über Ihre Einnahmen zu erhalten. Als Selbständiger brauchen Sie den Gewinn (nicht den Umsatz) für die Kalkulation des Haushaltsbuches.

Hier können Sie einen Kostenplan downloaden: existenzgruender.de

Sind Sie beruflich selbstständig tätig, verschaffen Sie sich ebenso über die Einnahmen aus selbständiger Tätigkeit einen Überblick.

4. Teilen Sie ihr Budget in fixe und variable Kosten ein!

Die Fixkosten fallen jeden Monat an. Hierzu zählen Versicherungen, Miete und Nebenkosten, Strom, Gas, eventuell Kreditraten. Diese Posten sind meist unveränderlich für den nächsten Planungszeitraum.

Zu den variablen Kosten zählen Restaurantbesuche, Cafébesuche und andere Freizeitaktivitäten wie Kino, Theater, Sport, Sauna oder Reisen, aber auch Kosten beim Einkaufen im Supermarkt. Je nach Ihrem Alltag und Ihrer familiären Situation sind andere Kategorien sinnvoll.

5. Finden Sie für sich passende Kategorien

Um tatsächlich eine Grundlage für Veränderungen zu haben, brauchen Sie eine Unterteilung der variablen Kosten in Kategorien. Reduzieren Sie die Ausgabenbereiche auf sieben bis zehn Kategorien. Diese könnten sein: Reisen, Sport, Fahrtkosten (Auto und öffentliche Verkehrsmittel), Freizeit, Lebensmittel, Kosmetik (Friseur und Hygieneartikel), Gesundheit, Kleidung. Wenn Sie Kinder haben, brauchen Sie für diesen Bereich eine Kategorie. Es kann auch sinnvoll sein, einige dieser Kategorien nochmals zu unterteilen, beispielsweise bei den Kosten für die Kindererziehung: Babysitter, Kleidung, Spielsachen, Kosten der Kita. Erst durch die Kategorien erhalten Sie fundierte Ideen, wo sie wie viel einsparen können.

6. Halten Sie durch

Sehen Sie sich Ihre Ziele an und halten Sie sich vor Augen, was Sie auf diesem Weg gewinnen. Finden Sie für sich passende Routinen. Sie können die Quittungen sammeln und alles am Wochenende nach dem Frühstück in Ihr Haushaltsbuch eingeben oder jeden Tag nach dem Abendbrot. Jeder kann den Ablauf gemäß seinen Alltagsroutinen bestimmen.

7 . Werten Sie aus

Wenn Sie durchgehalten haben, sind Sie auf dem Weg „die Früchte zu ernten“. Schauen Sie sich die einzelnen Kategorien in Ihrem Haushaltsbuch an. Worüber staunen Sie und warum? Welche Ausgaben können Ihr Budget zum Kippen bringen? Was taucht gar nicht auf? Und wofür haben Sie zu viel ausgegeben?

8. Ziehen Sie Konsequenzen

Nun haben Sie es schwarz auf weiß vor sich, wo Ihr Geld hinfließt. Das bedeutet auch zu sehen, welche Prioritäten Sie zukünftig setzen müssen. Geben Sie sehr viel Geld für gesunde Ernährung aus? Für Reisen? Ist es stets der Haarschnitt beim teuersten Friseur der Stadt? Soll das so bleiben? Wo können Sie stattdessen einsparen?

Wenn Ihre Einnahmen und Ausgaben in einem guten Gleichgewicht stehen – Glückwunsch! Wenn nicht, haben Sie sich nun eine gute Grundlage für Veränderungen geschaffen.

Schauen Sie sich an, welche Ausgaben Sie verändern wollen oder müssen und passen Sie die Ausgaben Ihren wirklichen Prioritäten an.

Um eine Veränderung in Ihrem Sinne zu erreichen, können Sie bei einem Ungleichgewicht entweder die Einnahmen erhöhen oder die Ausgaben verringern. Natürlich ist auch beides möglich.

Manchmal kann es notwendig werden, die Fixkosten genauer unter die Lupe zu nehmen. Ist Ihre Miete im Verhältnis zu den Einnahmen sehr hoch, sollte man vielleicht über einen Umzug nachzudenken. Eventuell ist das ein Weg zu einem entspannteren Budget.

9. Freuen und belohnen Sie sich

Sie haben es geschafft! Gönnen Sie sich etwas Schönes – Sauna? Kino? Kochen mit Freunden?

Zehn Tipps zur Kostenreduzierung im Haushaltsbudget

  • Nehmen Sie den Kaffee to go von zuhause mit. Sie brauchen dazu nur einmal einen Becher kaufen (und schont ganz nebenbei die Umwelt).
  • Wechseln Sie den Stromanbieter. Durch Preisvergleich und Wechselbonus können Sie einsparen.
  • Nehmen Sie eine Energieberatung der Verbraucherzentrale in Anspruch. So können Sie Stromkosten reduzieren.
  • Erwerben Sie Kleidung und Spielwaren für Ihre Kinder Second Hand.
  • Suchen Sie beim Einkauf von Lebensmitteln den Bereich der reduzierten Waren auf. Dort finden Sie Lebensmittel, die bald ablaufen und deswegen stark reduziert sind.
  • Kochen Sie mit Freunden zuhause statt ins Restaurant zu gehen.
  • Überprüfen Sie Mitgliedschaften bei Vereinen. Können einige gekündigt werden?
  • Vergleichen Sie Anbieter von KfZ-Versicherungen, vielleicht können Sie auch wesentlich günstiger Auto fahren.
  • Kaufen Sie Akkus statt Batterien. Das schont auch die Umwelt.
  • Können Sie auf einen Staubsauger ohne Staubsaugerbeutel umsteigen? Die Suche nach dem richtigen Beutel entfällt und Sie sparen längerfristig Geld ein.

Einen ausführlichen Beitrag, wie Sie im Alltag Geld sparen können, finden Sie in unserem Ratgeber: Tipps zum Geld sparen

Zwei weitere Linktipps

Je nachdem für welchen Weg zum Führen eines Haushaltsbuches Sie sich entscheiden, brauchen Sie andere Vorlagen oder Bücher. Das ist so individuell, dass wir hier nur zwei Tipps geben.

  • Die Verbraucherzentrale stellt eine Monatsübersicht zu Einnahmen und Ausgaben zur Verfügung. Die Vorlage liefert gute Ideen, welche Posten in einen Plan gehören.

https://www.ratgeber-verbraucherzentrale.de/mediabig/1153725A.pdf

  • smarticular ist ein Blog mit dem Schwerpunkt von nachhaltigem Leben im Alltag. Dort finden Sie den Blogbeitrag mit 63 Spartipps im Alltag und Haushalt. Hier können Sie weitere Anregungen mit Sparpotenziell finden.

https://www.smarticular.net/einfache-geldspar-tipps-anfaenger/

Viel Erfolg!

 

Bildquelle: pixabay.com